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Übergabe der Spende an die Freiwillige Feuerwehr Rech

13. 10. 2021

Der Kreisfeuerwehrverband Prignitz e.V. hat eine Hilfsaktion für die Opfer der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz gestartet. Die Spendenbereitschaft war riesig. Jetzt war man zur Spendenübergabe vor Ort.

 

Kurzfristig wurde die Aktion im August initiiert, kam die Idee auf einen Kindersachenflohmarktes zu veranstalten, um Spenden für die Freiwillige Feuerwehr Rech im Ahrtal in Rheinland-Pfalz zu sammeln. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade Prignitzer Kameraden dort im Einsatz, um zu helfen. Aber helfen wollten auch viele Prignitzer, aber gezielt.

 

„Wir haben immer wieder gehört, wir möchten etwas geben, aber wollen auch, dass es direkt vor Ort ankommt.“ sagt Beate Mundt, Fachberaterin Öffentlichkeitsarbeit beim Kreisfeuerwehrverband. Diesen Wunsch konnten die Vorstandsmitglieder des Kreisfeuerwehrverbandes erfüllen, denn Anfang der Woche fuhren sie nach Rech im Ahrtal, um den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr einen Spendenscheck zu überreichen.

 

„Das Echo auf unsere Aktion war wirklich enorm. Bereits durch unsere Idee mit dem Kindersachenflohmarkt konnten wir über 4000 Euro einnehmen. Das sollte aber noch nicht alles sein. Durch private Spenden, finanzielle Unterstützung durch Prignitzer Firmen, aber auch Spendensammlungen bei Dorffesten und Kuchenbasar können wir euch heute einen Scheck in Höhe von 10.550 Euro überreichen.“ freut sich Beate Mundt und übergibt den Scheck an einen sichtlich überraschten Patrick Lichius von der Freiwilligen Feuerwehr Rech. Er und Kamerad Martin Wittersheim können die Höhe der Summe kaum fassen.

„So ging es uns auch. Es ist toll diese Hilfsbereitschaft erleben zu dürfen und wir bedanken uns noch einmal recht herzlich bei allen Spendern, aber auch bei allen die uns zum Beispiel bei der Durchführung des Kindersachenflohmarktes geholfen haben.“ führt Beate Mundt aus.

Dem können sich die beiden Recher Kameraden nur anschließen.

 

Wie arg das Schicksal die Menschen vor Ort gebeutelt hat, davon können sich Ralf Arnoldt, Christina Giese und Beate Mundt vom Kreisfeuerwehrverband Prignitz e.V. und Marcus Bethmann, Sachbereichsleiter Brand- und Katastrophenschutz des Landkreis Prignitz, vor Ort ein Bild machen. Vom Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Rech steht nur noch der Turm. „Und auch dieser wird auf lange Sicht verschwinden, denn entlang der Ahr wurde eine Bauverbotszone ausgerufen, die auch unser Gerätehaus betrifft.“ erzählt Patrick Lichius. Bereits im September sollte aber eine Leichtbauhalle für die beiden Fahrzeuge und die Unterbringung der persönlichen Schutzausrüstung aufgestellt werden. Bisher ist noch nichts passiert. „Verwaltungstechnische Schwierigkeiten zwischen Land und Kreis verhindern das bisher. Aber der Winter steht vor der Tür.“ führt er aus. Gerade am vorherigen Wochenende sind die Kameraden von einem Mannschaftszelt in einen Container mit ihren Habseligkeiten umgezogen. Keine Lösung auf Dauer. Kaum Platz zum Umziehen, die Ausrüstung passt kaum rein. Der Container ist ungeheizt. Die Fahrzeuge stehen draußen. Noch können die wasserführenden Fahrzeuge draußen bleiben, aber mit sinkenden Temperaturen wird das nicht möglich sein. „Dann müssen wir das Wasser von den Fahrzeugen ablassen, damit es nicht einfriert. Aber unser Hydrantennetz ist noch nicht wieder belastbar. Im Falle eines Brandes stehen wir vor einem großen Problem.“ erklärt Martin Wittersheim.

 

Die persönliche Schutzausrüstung jedes Kameraden, die in dem Container untergebracht ist, wurde aus Spenden generiert. „Natürlich kommt es nicht immer mit den Größen hin, aber wir haben erst einmal wieder für jeden Kameraden etwas da.“ sagt Wittersheim. Schwieriger sieht es da schon mit der Alarmierung aus. Zurzeit nutzen sie dazu einige, wenige Funkmelder. Das Sirenensystem ist größtenteils ausgefallen. Eine Handy-App dient hier der Alarmierung. Die Alarm- und Ausrückeordnung der Ortsfeuerwehren wurde angepasst. „Wir fahren immer im Verbund mit zwei anderen Ortsfeuerwehren raus. Anders ist es im Moment nicht machbar.“ erzählt Martin Wittersheim. Bereits nach der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft kam es zu mehreren Einsätzen, unter anderem zu einem Einsatz Öl auf Wasser oder einem umgestürzten Baufahrzeug im Wasser.

 

Aber auch das Dorfbild ist natürlich noch geprägt von den Schäden des Hochwassers. Wie lange deren Beseitigung noch dauern wird, ist ungewiss. Die ehemalige Brücke ragt als Fragment in die Ahr, überall sieht man teilweise eingestürzte Häuser, Folgen von Unterspülungen, leere Fensterhöhlen. Gespenstisch gerade abends im Dunkeln der Anblick. „Wie eine Geisterstadt.“ liegt das kleine Weindorf im Ahrtal, sagt Christina Giese.

 

Die Stromversorgung steht inzwischen wieder. Festnetz- und Internetanschlüsse sind immer noch ausgefallen. Alles läuft über das Handy. Das Abwassersystem ist vollkommen zusammengebrochen, alles fließt ungeklärt in die Ahr. Der kommende Winter könnte die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Rech vor weitere Probleme stellen. Eine Überlastung des Stromnetzes durch vermehrt angeschlossene Geräte, wie Heizlüfter, oder die Heizsituation in den einzelnen Häusern könnten weitere Einsätze zur Folge haben.

 

„Wir schicken allen, die hier bei euch als Folge der Flutkatastrophe alles verloren haben, die besten Wünsche. Wir würden uns freuen mit euch in Kontakt zu bleiben und gerne hören, was ihr mit den Spendengeldern gemacht habt und was sich hier bei euch getan hat.“ sagt Beate Mundt.

 

„Diese Rückmeldung werdet ihr auf jeden Fall von uns bekommen und wir bedanken uns noch einmal ganz herzlich für diese wahnsinnig hohe Spendensumme.“ führt Patrick Lichius aus. Herzlich eingeladen haben die Mitglieder des Kreisfeuerwehrverbandes die Recher Kameraden vielleicht auch mal in der Prignitz vorbei zu schauen.

 

Bild zur Meldung: Übergabe der Spende an die Freiwillige Feuerwehr Rech

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